Die Vaterländische Union bestellt im Rahmen der innenpolitischen Befriedung eine Kommission zur Besprechung politischer Fragen mit der Bürgerpartei


Abschrift eines Schreibens des Vorstandes der Vaterländischen Union an den Obmann der Fortschrittlichen Bürgerpartei, Bernhard Risch, gez. Parteisekretär Rupert Quaderer [1]

28.5.1938

Wir geben Ihnen hiermit bekannt, dass in der Landesausschusssitzung vom 27. Mai 1938 [2] auf Grund einer Anregung der fürstlichen Regierung in Vaduz für die Vaterländische Union eine ständige 5gliederige Kommission bestellt wurde, welche die Aufgabe zugewiesen bekommen hat, mit einer gleichartigen Kommission der Bürgerpartei in ständiger Fühlungsnahme politische Fragen der Landes und vor allem Fragen der Gleichberechtigung [3] zu besprechen, abzuklären und eventuelle Vorschläge der fürstlichen Regierung [4] zu erstatten.

Wir ersuchen Sie um möglichst rasche Stellungnahme Ihrer Partei, damit eine eventuelle gleichartige Kommission Ihrer Partei, mir der vom Landesausschuss der Vaterländischen Union bestellten, raschest Fühlung nehmen kann.

Hochachtungsvoll

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[1] LI LA RF 180/443/027. Eine Abschrift des Schreibens erging zur Kenntnisnahme an die Regierung.  
[2] Der Landesausschuss der Vaterländischen Union beschloss ferner in dieser Sitzung, bei der Regierung im Interesse der Anbahnung eines dauernden politischen Friedens eine Reihe von Personalforderungen hinsichtlich der Post zu stellen. Diese sollte nach parteipolitischen Gesichtspunkten zwischen der Vaterländischen Union und der Bürgerpartei aufgeteilt werden (LI LA 180/443/001/032-034). .
[3] Vgl. etwa das Protokoll über die Besprechung zwischen der Vaterländischen Union und der Bürgerpartei vom 18. März 1938 (LI LA RF 179/130/013).  
[4] Bei der Regierungsumbildung am 30. März 1938 war die Vaterländische Union einbezogen worden. Siehe den Amtsvermerk von Regierungschef Josef Hoop vom 30. März 1938 (LI LA RF 180/443/001/018).