Die Regierung ersucht die Anstalt in Hall in Tirol um die Überstellung einer geisteskranken Liechtensteinerin an die deutsch-liechtensteinische Grenze


Schreiben der Regierung an den Landrat in Innsbruck, gez. Regierungschef Josef Hoop [1]

5.8.1942

In der Anstalt Solbad bei Hall in Tirol befindet sich die liechtensteinische Staatsangehörige N1 aus Gamprin in Pflege. Nach Mitteilungen hat sich der Befund der Kranken soweit gebessert, dass sie in häusliche Pflege entlassen werden kann. Die Angehörigen und die Gemeindebehörde von Gamprin haben die Absicht, die N1 heimzuholen. [2]

Wir bitten Sie um Bekanntgabe, ob es möglich wäre, N1 durch eine Pflegeperson von Hall nach Feldkirch an die deutsch-liechtensteinische Landesgrenze zu überstellen, wo N1 von den liechtensteinischen Behörden übernommen würde. Es ist selbstverständlich, dass für die Kosten dieser Überstellung aufgekommen wird.

Mit vorzüglicher Hochachtung [3] 

 

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[1] LI LA RF 208/461/004.
[2] Siehe das diesbezügliche Schreiben der Gemeindevorstehung Gamprin an die Regierung, datiert mit 6. August 1942, ebd. Vgl. auch den Bericht von Maria Hoop an Regierungschef Josef Hoop vom 22. Februar 1942 über ihren Besuch in der Anstalt in Hall (LI LA RF 208/461/002).  
[3] Siehe die zustimmende Mitteilung des Innsbrucker Landrates Dr. Hans Hirnigel an die Regierung vom 14. August 1942 (LI LA RF 208/461/005). Die Überstellung der N1 nach Gamprin erfolgte schliesslich im Mai 1943.