Landesverweser Karl von In der Maur berichtet der k.k. Statthalterei in Innsbruck über den Stand der Maul- und Klauenseuche in Liechtenstein


Handschriftliche Tabelle mit einer Anmerkung, nicht gez. [1]

4.9.1913

Ausweis

über den Stand der Maul- und Klauenseuche im Fürstentum Liechtenstein am 4. September 1913

 

Namen der verseuchten Ortschaften u. Alpen u. Weiden

Tag des Seuchen-ausbruches

Zahl der verseuchten
Gehöfte

Zahl der Gattung der verseuchten u. verdächtigten Tiere

 

Alpe Hintervalorsch (Vaduz)

29. Juli 1913

-

 65 Rinder

 wird demnächst

Alpe Mittelvalorsch(Schaan)

1. August

-

 37 St. Jungvieh

die Seuche als

Alpe Vordervalorsch(Schaan)

9. August

-

 26 St. Jungvieh

erloschen erklärt werden

Weiden Lida u. Melserholz (Balzers)

9. August

-

 290 St. Rinder u. Jungvieh

können

Alpe Silum (Triesenberg)

12. August

-

28 St. Jungvieh

 

Alpe Lawena (Triesen)

 

14. August

-

12 Kühe
160 St. Jungvieh
350 St. Schafe

(Schafe seit1. IX. verseucht)

Gemeinde Balzers

14. August
16. August
22. August
26. August
30. August
2. September

3. September

1
1
3
2
1
3

1

1 Kuh
3 Rinder
9 Rinder
9 Rinder
2 Rinder
7 Rinder
2 Schweine
4 Rinder

 

Gemeinde Vaduz

25. August
27. August
3. September

1
1
1

4 Rinder
2 Ziegen
1 Schaf
6 Rinder
2 Ziegen
6 Rinder

 

Gemeinde Triesen

 

26. August


27. August
30. August
4. September

1


1
1
1

4 Rinder
1 Rind
2 Ziegen
5 Rinder
2 Ziegen
2 Rinder

 

 

Anmerkung: In den Alpen Gapfahl, Valüna, Sücka u. Älple ist die Maul- und Klauenseuche am 14. August 1913, in den Alpen Stachler u. Guschg am 29. August 1913 amtlich erloschen erklärt worden. [2]

______________

[1] LI LA RE 1913/2614 ad 0004/1897. Handschriftlicher Randvermerk: 613 Rinder, 350 Schafe, 8 Ziegen, 2 Schweine.  – Die k.k. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg in Innsbruck hatte die liechtensteinische Regierung mit Schreiben vom 17.7.1913 ersucht, diese über den Verlauf der Maul- und Klauenseuche in Liechtenstein in angemessenen Zwischenräumen zu informieren (LI LA RE 1913/2130 ad 0004/1897 (Aktenzeichen der Statthalterei: XIII-779/2)). Der liechtensteinische Landesverweser Karl von In der Maur teilte der Statthalterei daraufhin am 29.7.1913 mit, dass in der mit 100 Stück Jungvieh bestossenen Alpe Stachler am 17.7., in der Alpe Guschg unter einem Bestand von 100 Stück Grossvieh am 25. und am 29. in der Alpe Hintervalorsch, auf welcher 65 Stück Rindvieh standen, die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden war und dass aus mehreren nicht verseuchten Alpen unter Beobachtung besonderer Vorsichtsmassregeln insgesamt 528 Stück Rindvieh abgetrieben worden waren (LI LA RE 1913/2223 ad 0004/1897). Im Nachtrag dazu übermittelte die liechtensteinische Regierung der Statthalterei mit Begleitschreiben vom 4.9.1913 den vorliegenden Ausweis über den Stand der Maul- und Klauenseuche im Fürstentum (LI LA RE 1913/2614 ad 0004/1897 revers). – Die aus der Maul- und Klauenseuche resultierende Viehsperre führte zu einem Mangel an Viehfutter im Land: Vgl. dazu etwa die Besprechung von Landesverweser In der Maur mit Rudolf Schädler vom Liechtensteinischen landwirtschaftlichen Verein und allen Ortsvorstehern am 14.11.1913 (L.Vo., Nr. 47, 21.11.1913, S. 1 („Landwirtschaft“)).     
[2] Gemäss einer Kundmachung von Landesverweser Leopold von Imhof vom 12.7.1914 (Z. 1920/Reg.) war das Gebiet des Fürstentums Liechtenstein mit dem Erlöschen der Maul- und Klauenseuche in der Gemeinde Balzers wieder seuchenfrei (L.Vo., Nr. 29, 18.7.1914, S. 1(„Kundmachung“)).