Prinz Franz Josef orientiert den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dass ihm die Ausübung der Hoheitsrechte in Liechtenstein übertragen wurde


Schreiben von Prinz Franz Josef an Reichskanzler Adolf Hitler, gegengez. von Regierungschef Josef Hoop (Kopie) [1]

4.4.1938

Franz Josef Prinz von Liechtenstein an Seine Excellenz den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler

Euere Excellenz!

Herr Reichskanzler!

Ich erlaube mir, Euer Excellenz bekanntzugeben, dass mein Grossoheim der regierende Fürst Franz I. von Liechtenstein mir die Ausübung der verfassungsmässigen Hoheitsrechte in Liechtenstein übertragen hat. [2]

Das kleine Liechtenstein hat immer mit Dankbarkeit empfunden, dass mit dem Deutschen Reiche beste Beziehungen bestanden haben. Ich glaube mich der Hoffnung hingeben zu dürfen, dass Herr Reichskanzler meinem aufrichtigen Streben, dieses Verhältnis stets zu pflegen und zu fördern, Ihre mächtige Unterstützung nicht versagen werden.

Ich bitte Euere Excellenz die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung entgegenzunehmen.

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[1] LI LA RF 179/130/039. Das Schreiben wurde vom fürstlichen Kabinettsdirektor Josef Martin am 5.4.1938 an Otto Meissner, den Chef der deutschen Präsidialkanzlei, zwecks Vorlage an Hitler übersandt. Eine Kopie ging an die liechtensteinische Regierung, wo sie am 6.4.1938 ad acta gelegt wurde (LI LA RF 179/130/040). Vgl. auch LGBl. 1938 Nr. 9.   
[2] Hitler nahm die Übertragung der Hoheitsrechte mit Schreiben vom 2.5.1938 an Franz Josef zur Kenntnis (LI LA RF 179/254/022).