Rudolf Lucke übermittelt Leopold von Imhof Anweisungen, wie der heimliche Grenzübertritt der Prinzen Sixtus und Franz Xaver von Bourbon-Parma erfolgen soll


Maschinenschriftliches Schreiben von Oberstleutnant Rudolf Lucke, Grenzschutzkommandant in Feldkirch, an Landesverweser Leopold von Imhof, mit einem späteren handschriftlichen Vermerk Imhofs [1]

17.3.1917, Feldkirch

Hochgeehrter Herr Baron!

Im Anschlusse an unsere letzte Besprechung erlaube ich mir, beiliegend eine Abschrift des in dieser Angelegenheit [2] an Oberst [William] von Einem gerichteten Briefes zu übergeben. [3]

Mit dem Ausdrucke der vorzüglichsten Hochachtung

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[1] LI LA PA 001/0021/07.
[2] Handschriftliche Anmerkung von Imhof: "Es handelte sich darum, es den im belgischen Heere dienenden Prinzen Sixtus und Franz Xaver von Bourbon und Parma trotz der strengen Überwachung seitens der Entente, insbesondere der englischen Dedektivs, zu ermöglichen, heimlich einer Berufung Seiner Majestät Kaiser Karl's nach Wien zu folgen. Die königlichen Hoheiten reisten am 21. III. 1917 von Freiburg in der Schweiz unerkannt nach Sevelen, wurden dort von mir abgeholt und nach Vaduz geführt, waren abends unsere Gäste und fuhren nachts im Auto nach Nenzing. Am 26. III. vollzog sich in gleicher Weise in voller Heimlichkeit ihre Rückreise nach der Schweiz. Für meine bezüglichen Dienste liessen mir S.M. Kaiser Karl durch den Prinzen Sixtus bestens danken.
(Obiger Besuch galt zweifellos der Vorbesprechung der mittels des "Sixtusbriefes" eingeleiteten Vermittlungs-Aktion.)
[3] LI LA PA 001/0021/07, Lucke an von Einem, 17.3.1917.