Fürstliche Hofkanzlei

ca. 1720 - 1933

Die Anfänge der fürstlichen Kanzlei gehen ins 17. Jh. zurück, als ein "Wirtschaftskollegium" als zentrales Leitungsorgan für die liechtensteinischen Wirtschaftsangelegenheiten  eingesetzt wurde. Ab ca. 1720 wird in den Quellen der Begriff "Kanzlei" für die zentrale Behörde in Wien verwendet, die dem Fürsten unmittelbar unterstellt war. Der Begriff "Hofkanzlei" als Bezeichnung für diese oberste Zentralbehörde wurde erst im letzten Viertel des 18. Jh. gebräuchlich. Sie war zuständig für alle wirtschaftlichen, gerichtlichen und politischen Angelegenheiten des fürstlichen Besitzes. Eingaben an den Fürsten mussten über die Hofkanzlei erfolgen und ihren Anordnungen war "gleich den meinigen die schuldige Folge zu leisten." (Vorschrift über die Pflichten und Obliegenheiten der Hofkanzlei vom 20.6.1815) Das Oberamt in Vaduz (bis 1862) unterstand der Hofkanzlei wie jede andere liechtensteinische Herrschaftsbehörde. Nach 1862 war die Regierung in Vaduz de jure direkt dem Fürsten unterstellt, die Eingaben (und Kommentierungen) erfolgten aber weiterhin über die Hofkanzlei, so dass diese de facto grossen Einfluss behielt. Bis 1871 war sie auch Rekursintanz gegen Regierungsentscheide und Appellationsinstanz gegen Entscheide des Landgerichts. 1919 musste aufgrund staatlicher tschechischer Vorgaben für die liechtensteinische Güterverwaltung in der Tschechoslowakei eine eigene Zentraldirektion mit Sitz in Prag bzw. ab 1924 in Olmütz geschaffen werden. Die Schaffung einer Kabinettskanzlei 1919 führte ebenfalls zu einem starken Bedeutungsverlust der Hofkanzlei, die 1920 in  Zentralkanzlei umbenannt wurde. 1933 wurde sie aufgelöst.

Literatur: HLFL; Oberhammer, Hausarchiv der Fürsten von Liechtenstein, JBL 1981, S. 118 ff.; Löffler, Güter, Rechte, Verwaltung, S. 197 ff.


GND:    Permalink: K3460

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24.10.1880 Österreich-Ungarn unterstellt Fürst Johann II. der obersthofmarschallamtlichen Jurisdiktion und übernimmt im Ausland den diplomatischen Schutz der liechtensteinischen Staatsangehörigen LI LA RE 1919/6087 ad 0589
14.11.1900 Fürst Johann II. von Liechtenstein wünscht über österreichisch-ungarische Vermittlung eine Klarstellung von Berlin, wonach zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und Preussen bzw. dem Deutschen Reich sowie zwischen den Häusern Liechtenstein und Hohenzollern friedliche und freundschaftliche Beziehungen bestehen AT ÖStA, HHStA, Ministerium des Äussern, Administrative Registratur F2, Fremde Souveraine, Staaten, Karton 53, Liechtenstein (LI LA SgK 017)
vor dem 20.07.1901 Die Finanzkommission empfiehlt dem Landtag, das Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich zur Kenntnis zu nehmen LI LA LTA 1901/L01
20.07.1901 Der liechtensteinische Landtag nimmt das Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich zur „zustimmenden Kenntnis“ LI LA LTA 1901/S04/2
06.12.1902 Der österreichische Kaiser Franz Josef I. gewährt dem in Liechtenstein eingebürgerten Prinzen Alfred Alois und einigen seiner Familienangehörigen die Rechte und Vorzüge, die Mitgliedern souveräner Fürstenhäuser am kaiserlichen Hof zuerkannt sind AT ÖStA, HHStA, Obersthofmarschallamt, Neue Zeremoniell Akten, R. III, Karton 235, Z. 33 (LI LA SgK 055)
08.01.1903 Fürst Johann II. bewilligt die Eheschliessung von Prinz Alois und Erzherzogin Elisabeth Amalie unter Verzicht auf die Erteilung des politischen Ehekonsenses durch die liechtensteinische Regierung LI LA SF 01/1903/02
20.04.1903 Der liechtensteinische Klerus, der Landesausschuss, die Landesbehörden und Landesverweser Karl von In der Maur unterbreiten ihre Glückwünsche zur Vermählung von Prinz Alois und Erzherzogin Elisabeth Amalie LI LA SF 01/1903/27
21.11.1904 Landesverweser Karl von In der Maur teilt der Hofkanzlei die liechtensteinischen Wünsche für die bevorstehenden Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag zwischen Österreich-Ungarn und der Schweiz mit LI LA RE 1904/2410 ad 1857
05.03.1906 Hermann von Hampe, Leiter der Hofkanzlei, informiert Landesverweser Karl von In der Maur über den Abschluss der Verhandlungen zum Handelsvertrag zwischen Österreich-Ungarn und der Schweiz LI LA RE 1906/0442 ad 425
31.05.1907 Das „Liechtensteiner Volksblatt“ orientiert über den Stand des Schmalspurbahnprojektes von Landquart über Ragaz, Balzers und Vaduz nach Schaan L.Vo., Nr. 22, 31.5.1907, S. 1-2
12.07.1907 Der Landesausschuss ersucht die Regierung dringend, beim Schweizer Bundesrat für das Schmalspurbahnprojekt Landquart-Ragaz-Schaan vorstellig zu werden LI LA SF 02/1907/1266 ad 0327
14.07.1907 Landesverweser Karl von In der Maur ersucht um Intervention der k.u.k. Gesandtschaft in Bern für die Konzessionierung einer Schmalspurbahn von Landquart über Ragaz zur liechtensteinischen Landesgrenze LI LA SF 02/1907/1266 ad 0327
10.12.1910 Der Landtag formuliert seine Wünsche für den mit Österreich abzuschliessenden Postvertrag LI LA LTA 1910/S04/2
02.06.1911 Liechtenstein besteht gegenüber Österreich auf dem Recht, eigene Briefmarken auszugeben LI LA SF 03/1911/17/1302 ad 65
26.06.1911 Landesverweser Karl von In der Maur informiert Fürst Johann II. über die Resultate der Verhandlungen mit Österreich über einen Postvertrag LI LA SF 03/1911/17/1403 ad 65
06.11.1911 Die zivilprozessualen Gesetzentwürfe werden im fürstlichen Appellationsgericht in Wien beraten LI LA RE 1911/2923 ad 1390
vor dem 11.12.1911 Albert Schädler erstattet dem Landtag einen vorläufigen Bericht zu den zivilprozessualen Gesetzentwürfen LI LA RE 1911/2923 ad 1390
vor dem 14.11.1912 Die "Siebnerkommission" empfiehlt dem Landtag die Annahme der zivilprozessualen Gesetzentwürfe mit einigen Änderungen LI LA RE 1912/0114
10.10.1913 Der Liechtensteinische landwirtschaftliche Verein ersucht die Regierung, beim Landtag eine Notstandsvorlage zur Linderung der drohenden Viehfutternot einzubringen L.Vo., Nr. 41, 10.10.1913; S. 1-2
21.11.1913 Landesverweser Karl von In der Maur erörtert mit den Ortsvorstehern Massnahmen zur Bekämpfung des drohenden Mangels an Viehfutter L.Vo., Nr. 47, 21.11.1913, S. 1
16.12.1913 Regierungssekretär Josef Ospelt informiert Hermann von Hampe, Leiter der Hofkanzlei, über den Tod und die Beisetzung von Landesverweser Karl von In der Maur LI LA SF 01/1913/077
22.12.1913 Der Landesausschuss bittet Johann II., einen Beamten als neuen Regierungschef zu berufen, der bereits in Vorarlberg oder Nordtirol tätig war LI LA RE 1913/4003 ad 3904
12.02.1914 Regierungssekretär Josef Ospelt berichtet der fürstlichen Hofkanzlei über die laufende Notstandsaktion für die Landwirtschaft LI LA RE 1914/0446 ad 0075/0354
02.04.1914 Die Hofkanzlei teilt dem Landesausschuss mit, dass Johann II. Leopold von Imhof zum neuen Landesverweser berufen hat LI LA LTA 1914/S20
18.08.1914 Fürst Johann II. erkundigt sich nach den Kriegsfreiwilligen aus Liechtenstein LI LA RE 1914/2286 ad 2131/2156
14.09.1914 Das britische Aussenministerium erkundigt sich nach Liechtensteins Stellung im Krieg LI LA V 003/0040/1
17.09.1914 Hofkanzlei und Regierung schlagen dem Fürsten vor, auf eine Anfrage Grossbritanniens zu antworten, dass Liechtenstein im Krieg neutral bleiben werde LI LA V 003/0040/1
17.09.1914 Fürst Johann II. spricht sich vorerst gegen eine offizielle Neutralitätserklärung Liechtensteins aus LI LA V 003/0040/1
19.09.1914 Landesverweser Leopold von Imhof berichtet Regierungssekretär Josef Ospelt über seine Verhandlungen mit österreichischen Behörden und Banken und teilt mit, dass Grossbritannien sich nach Liechtensteins Stellung im Krieg erkundigt habe LI LA RE 1914/2452 ad 2131
25.09.1914 Österreich teilt den Vereinigten Staaten mit, dass sich Liechtenstein im Krieg als neutral betrachte LI LA V 003/0040/1
02.10.1914 Landesverweser Leopold von Imhof informiert Fürst Johann II. über die Landtagswahlen LI LA RE 1914/2608 ad 2050
12.11.1914 Der liechtensteinische Staatsangehörige Franz Paul Fischer ruft die liechtensteinische Regierung um Beistand an, weil die französischen Behörden seine Immobilien in Saigon kriegsbedingt sequestriert haben LI LA RE 1914/3046 ad 2131
12.11.1914 Die Witwe Maria Frick bittet Fürst Johann II. um Unterstützung, da ihr Sohn sich freiwillig zur österreichischen Armee gemeldet hat LI LA RE 1914/3079 ad 2131
28.11.1914 Das k.k. Justizministerium beurlaubt den österreichischen Auskultanten Julius Thurnher auf unbestimmte Zeit zwecks richterlicher Betätigung am F.L. Landgericht in Vaduz LI LA SF 01/1914/095
19.01.1915 Fürst Johann II. gibt seiner Freude über die glückliche Rückkehr von Felix Batliner aus dem Dienst des österreichischen Roten Kreuzes Ausdruck LI LA SF 01/1915/006
13.02.1915 Das Volksblatt berichtet über den Einsatz der Mitglieder des Fürstenhauses Liechtenstein im Ersten Weltkrieg L.Vo. 13.2.1915 und LVo. 20.2.1915
29.05.1915 Landesverweser Leopold von Imhof lehnt eine diplomatische Intervention zugunsten des F.L. Landrichters Franz Josef Erne, der als österreichischer Offizier in russische Kriegsgefangenschaft geraten ist, als neutralitätspolitisch bedenklich ab LI LA SF 01/1915/20
02.06.1915 Nach Einschätzung der fürstlichen Hofkanzlei kommt eine diplomatische Intervention der USA zwecks Freilassung des F.L. Landrichters Franz Josef Erne, der sich als österreichischer Offizier in russischer Kriegsgefangenschaft befindet, nicht in Betracht LI LA SF 01/1915/21
10.06.1915 Landesverweser Leopold von Imhof berichtet dem Fürsten über die Lage in Liechtenstein LI LA RE 1915/2047
15.06.1915 Der österreichische Staatsangehörige und stellvertretende F.L. Landrichter Julius Thurnher wird vom k.k. Ministerium für Landesverteidigung auf unbestimmte Zeit vom Landsturmdienst enthoben LI LA SF 01/1915/ad 24
24.06.1915 Leopold von Imhof, österreichischer Staatsangehöriger und liechtensteinischer Landesverweser, meldet sich als k.k. Landsturmpflichtiger zur Musterung an LI LA SF 01/1915/26
07.07.1915 Die "Kronen-Zeitung" berichtet, dass ein Liechtensteiner Kriegsfreiwilliger auf Veranlassung der liechtensteinischen Regierung aus der deutschen Armee habe ausscheiden müssen Illustrierte Kronen-Zeitung, Nr. 5573, 7.7.1915, S. 1 und 9f.
07.10.1915 Fürst Johann II. fragt Landesverweser Leopold von Imhof an, ob die Zeichnung von österreichischen Kriegsanleihen seitens der Entente negativ vermerkt werden könnte LI LA SF 01/1915/036
21.10.1915 Landesverweser Leopold von Imhof hat keine Bedenken gegen die Zeichnung von österreichischen Kriegsanleihen durch den Fürsten LI LA SF 01/1915/036
06.11.1915 Hermann von Hampe, Leiter der Hofkanzlei, bittet Landesverweser Leopold von Imhof, das Verbot der Vieh- und Fleischausfuhr nach Österreich aufzuheben LI LA SF 13/1915/3851 ad 304
09.11.1915 Landesverweser Leopold von Imhof lehnt die österreichische Bitte ab, das Vieh- und Fleischausfuhrverbot aufzuheben LI LA SF 13/1915/3851 ad 304
31.12.1915 Das F.L. Landgericht lehnt die Auslieferung des Deserteurs Josef Sigismund Lorenzi an Österreich ab LI LA RE 1915/4538
10.01.1916 Die fürstliche Hofkanzlei erachtet sich für das österreichische Auslieferungsersuchen betreffend den Deserteur Josef Sigismund Lorenzi als unzuständig LI LA RE 1916/207
19.01.1916 Landesverweser Leopold von Imhof ersucht das österreichische Finanzministerium um die Bewilligung von Holzausfuhren aus Liechtenstein in die Schweiz, um im Gegenzug die Lebensmittelversorgung des Fürstentums zu gewährleisten LI LA RE 1916/0274
23.01.1916 Landesverweser Imhof ersucht die fürstliche Hofkanzlei um Intervention beim österreichischen Finanzministerium zwecks Erleichterung der Holzausfuhr in die Schweiz LI LA RE 1916/0341 ad 0274
27.01.1916 Das k.u.k. Gericht des Militärkommandos in Innsbruck ersucht die liechtensteinische Regierung um eine grundsätzliche Äusserung zur Frage der Auslieferung österreichischer Deserteure LI LA RE 1916/0407 ad 0207
07.02.1916 Landesverweser Leopold von Imhof erhält von Schweizer Bundesräten mündliche Zusagen für die Lieferung von Weizen und anderen Lebensmitteln LI LA SF 13/1916/0567 ad 0031
16.02.1916 Die französische Regierung betrachtet Liechtenstein hinsichtlich des Handelsverkehrs als feindliches Territorium LI LA SF 13/1916/0961 ad 0031
04.03.1916 Landesverweser Imhof drückt die Erwartung aus, dass Frankreich trotz Skepsis in Bezug auf die liechtensteinische Neutralität der Lebensmittelversorgung aus der Schweiz keine Hindernisse in den Weg lege LI LA V 003/0040/3
29.08.1916 Das österreichisch-ungarische Aussenministerium interveniert wegen der Ausweisung von Militärpflichtigen aus Liechtenstein LI LA RE 1916/3235 ad 0207
28.09.1916 Landesverweser Leopold von Imhof bittet Fürst Johann II. zu Gunsten von August Schädler, dem in Österreich wegen Majestätsbeleidigung die Todesstrafe droht, zu intervenieren LI LA SF 01/1916/46
01.10.1916 Kaiser Franz Joseph teilt Fürst Johann II. mit, dass August Schädler begnadigt wurde LI LA SF 01/1916/ad 48a
21.10.1916 Landesverweser Leopold von Imhof informiert den Fürsten über die Hintergründe des Falles August Schädler LI LA SF 01/1916/53
26.12.1916 Die Österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuz verleiht Ehrenzeichen für die Sammlungstätigkeit zu ihren Gunsten in Liechtenstein LI LA SF 01/1916/76
25.05.1917 Die liechtensteinische Regierung rechtfertigt die Rückversetzung des F.L. Landrichters Franz Josef Erne, der sich seit März 1915 in russischer Kriegsgefangenschaft befindet, in den österreichischen Justizdienst L.Vo., Nr. 21, 25.5.1917, S. 1-2
20.08.1917 Die liechtensteinische Regierung sichert die Rückstellung von flüchtigen Internierten an die Schweiz zu LI LA RE 1917/3394
09.02.1918 Die Auslandliechtensteiner verlangen die Übernahme der diplomatischen Vertretung Liechtensteins im Ausland durch die Schweiz O.N., Nr. 6, 9.2.1918, S. 1
23.02.1918 Die „Oberrheinischen Nachrichten“ verlangen von der Regierung Auskunft, welche Schritte diese zum Schutz der Liechtensteiner im Ausland gesetzt hat O.N., Nr. 8, 23.2.1918, S. 3
28.02.1918 Landesverweser Leopold von Imhof erkundigt sich über die diplomatische Vertretung Liechtensteins im Ausland und lehnt eine dauernde Vertretung durch die Schweiz ab LI LA V 003/0044
08.04.1918 Das österreichische Aussenministerium erkundigt sich bei der Hofkanzlei, ob Liechtenstein den Ententestaaten den Krieg erklärt hat LI LA RE 1918/1625
16.04.1918 Landesverweser Leopold von Imhof teilt der Hofkanzlei mit, dass Liechtenstein eine formelle Neutralitätserklärung als unnötig erachtet habe LI LA RE 1918/1625
19.04.1918 Der Schweizer Bundesrat interveniert bei der k.u.k. Gesandtschaft wegen der Rückstellung des in der Schweiz hospitalisierten Deutschen Wilhelm Russ aus Liechtenstein LI LA RE 1918/1959 ad 0392
13.05.1918 Landesverweser Imhof informiert die fürstliche Hofkanzlei, dass sich der vormals in der Schweiz hospitalisierte Deutsche Wilhelm Russ der Rückstellung durch Flucht entzogen hat LI LA RE 1918/2093 ad 0392
16.05.1918 Landesverweser Leopold von Imhof und die Ortsvorstehung Vaduz können dem Ersuchen des Wiener Malers Franz Paschinger, in den Sommermonaten Aufenthalt in Liechtenstein zu nehmen, angesichts der angespannten Lebensmittelsituation nicht entsprechen LI LA RE 1918/2091 ad 1960
12.11.1918 Der Vorsitzende des provisorischen Vollzugsausschusses, Martin Ritter, stellt im Landtag das "Regierungsprogramm" vor LI LA LTA 1918/S04/2
23.11.1918 Fürst Johann II. enthebt Landesverweser Leopold von Imhof seines Amtes und beauftragt ihn mit der provisorischen Fortführung der Geschäfte LI LA PA 001/0021/08
20.12.1918 Im „Liechtensteiner Volksblatt“ wird u.a. der weitere Ausbau der Eisenbahn bis zur Landesgrenze in Balzers sowie die Realisierung des Lawenakraftwerkes befürwortet L.Vo., Nr. 51, 20.12.1918. S. 1-2
18.01.1919 Die Christlich-soziale Volkspartei veröffentlicht ein Parteiprogramm O.N., Nr. 3, 18.1.1919, S. 1-2
06.03.1919 Prinz Eduard erteilt Emil Beck Instruktionen für die angestrebte Teilnahme Liechtensteins an der Pariser Friedenskonferenz, insbesondere hinsichtlich der Sequestration fürstlicher Besitzungen in der Tschechoslowakei LI LA V 002/0170/05
12.04.1919 Die „Oberrheinischen Nachrichten“ wenden sich gegen die liechtensteinischen Verwaltungs- und Gerichtsinstanzen mit Sitz im Ausland (1) O.N., Nr. 25, 12.4.1919, S. 1
16.04.1919 Die „Oberrheinischen Nachrichten“ wenden sich gegen die liechtensteinischen Verwaltungs- und Gerichtsinstanzen mit Sitz im Ausland (2) O.N., Nr. 26, 16.4.1919, S. 1
23.04.1919 Prinz Eduard bittet den französischen Gesandten in Wien, Henri Allizé, sich dafür einzusetzen, dass Liechtenstein zur Pariser Friedenskonferenz eingeladen wird LI LA V 003/0042/01
26.04.1919 Die fürstliche Hofkanzlei ersucht die Regierung um die Ausarbeitung von Einreise- bzw. Aufenthaltsbeschränkungen für Liechtenstein LI LA RE 1919/2161
26.04.1919 Alfons Hasler ersucht das österreichische Justizministerium um eine Entschädigung für seine Inhaftierung wegen Spionageverdacht LI LA V 003/1350
26.04.1919 Die Hofkanzlei ersucht die Regierung, Prinz Eduard, den designierten Liechtensteiner Gesandten in Wien, und seine Familie in das liechtensteinische Staatsbürgerrecht aufzunehmen LI LA SF 01/1919/017
26.04.1919 Die Hofkanzlei fragt an, ob die österreichische Regierung mit der Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Wien einverstanden ist LI LA SF 01/1919/ad 17
02.05.1919 Österreich stimmt der Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Wien grundsätzlich zu LI LA V 003/1165
14.05.1919 Prinz Eduard verhandelt mit tschechoslowakischen Regierungsstellen über die Bodenreform, die Schaffung einer Zentraldirektion für die fürstlichen Besitzungen in der Tschechoslowakei und über die Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Prag LI LA V 003/0043/06
16.05.1919 Prinz Eduard teilt mit, Fürst Johann II. wünsche, dass bei den Verhandlungen über den Abschluss von Verträgen mit der Schweiz Rücksicht auf die Beziehungen zu Österreich genommen wird LI LA SF 27/1919/2482 ad 1710
17.05.1919 Prinz Eduard, liechtensteinischer Gesandter in Wien, legt der Regierung seine Vorstellungen über den Aufgabenkreis der Gesandtschaft dar LI LA SF 01/1919/020
20.05.1919 Liechtenstein versucht die Pariser Friedenskonferenz zu überzeugen, dass das Land im Ersten Weltkrieg neutral gewesen sei LI LA V 003/0045
03.06.1919 Friedrich Walser wird als Zeuge über die Ereignisse des Novembers 1918 vernommen LI LA J 007/S 046/047/14
03.06.1919 Johann Baptist Büchel wird als Zeuge über die Ereignisse des Novembers 1918 vernommen LI LA J 007/S 046/047/17
11.08.1919 Die Regierung erlässt Restriktionen für die Einreise nach Liechtenstein LI LA RE 1919/2573 ad 2161
26.08.1919 Die liechtensteinische Gesandtschaft in Wien wünscht verschiedene Änderungen in der von der Regierung erlassenen Einreiseverordnung für das Fürstentum LI LA RE 1919/4147 ad 2161/4133
28.08.1919 Das Gemeindegesetz von 1864 wird vom Landtag hinsichtlich der Staatsbürgerschaft der fürstlichen Agnaten authentisch ausgelegt LI LA LTA 1919/S04
18.09.1919 Alt-Landesverweser Leopold von Imhof verteidigt die Gehaltsreduktion für den in russischer Kriegsgefangenschaft befindlichen F.L. Landrichter Franz Josef Erne LI LA V 003/1332
21.09.1919 Prinz Eduard schlägt dem Fürsten vor, dass der liechtensteinische Gesandte in Wien als Leiter der Aussenpolitik sowie als Schaltstelle zwischen dem Fürsten und der Regierung in Vaduz fungieren soll LI LA V 003/1167
03.12.1919 Prinz Eduard berichtet der Regierung über die Verhandlungen mit Österreich über den Abschluss eines neuen Postübereinkommens LI LA SF 93/1919/72/5957 ad 406
12.12.1919 Die Staatenwelt nimmt die Übernahme der liechtensteinischen Interessenvertretung durch die Schweiz zur Kenntnis LI LA RE 1919/6087 ad 0589
17.01.1920 Der Wiener Gesandte Prinz Eduard, die Regierung und die Landtagsabgeordneten debattieren über die Handelsbeziehungen mit Österreich, den Zollanschluss an die Schweiz und die Einführung der Frankenwährung LI LA LTA 1920/S04
23./24.1.1920 Vertreter der Schweiz und Liechtensteins besprechen die Möglichkeit eines Zoll-, Justiz- und Postvertrages zwischen der Schweiz und Liechtenstein LI LA SF 27/1920/0650 ad 64
06.04.1920 Prinz Eduard führt in Vaduz Sondierungsgespräche hinsichtlich der Bestellung von Josef Peer zum Landesverweser LI LA SF 01/1920/062
07.08.1920 Wilhelm Beck rechtfertigt seine Haltung in der Verfassungsfrage und verteidigt sich gegen den Vorwurf, er sei Republikaner (2) O.N., Nr. 63, 7.8.1920, S. 1f.
10.-15.9.1920 Vertreter der Volkspartei und des Fürstenhauses treffen in den "Schlossabmachungen" eine Einigung über die Grundsätze der Verfassungsrevision und über die Bestellung von Josef Peer zum Regierungschef LI PA VU, Schlossabmachungen, Nr. 5
27.10.1920 Prinz Eduard erkundigt sich bei Leopold von Imhof, ob er Kenntnis gehabt habe vom Plan Matthias Erzbergers, Liechtenstein dem Papst abzutreten LI LA PA 001/0021/08
29.10.1920 Leopold von Imhof berichtet Prinz Eduard über Gerüchte von 1916/17, wonach Liechtenstein Kirchenstaat werden sollte LI LA V 003/0118
13.11.1920 Landesverweser Josef Peer spricht sich entschieden gegen die Einbürgerung des Wiener Industriellen Salomon Manfred Singer aus und warnt vor der Durchdringung Liechtensteins durch die jüdische Rasse LI LA SF 01/1920/160
25.02.1921 Die fürstliche Zentraldirektion kritisiert die zögerliche und widersprüchliche Vorgangsweise in den Angelegenheiten der tschechoslowakischen Bodenreform LI LA SF 01/1921/026
ca. Februar/März 1921 Der Wiener Völkerrechtsprofessor Leo Strisower erstattet ein Rechtsgutachten über die Souveränität des Fürstentums Liechtenstein und des Fürsten von Liechtenstein LI LA V 003/0337
26.02.1922 Kabinettsdirektor Josef Martin bittet Fürst Johann II., von seiner Bestellung zum Gesandten in Wien abzusehen LI LA SF 01/1922/034
29.03.1922 Der liechtensteinische Geschäftsträger in Bern, Emil Beck, nimmt Stellung zur Gültigkeit der von Roeckle-Hilsenbek, Vogt-Sprecher und Quaderer-Lehmann eingegangenen Ehen LI LA RE 1922/1475 ad 0110/0435
o.D. (zu 11.6.1923) Die Regierung rechtfertigt ihr Vorgehen bei der Aufhebung der Gesandtschaft in Wien LI LA RE 1923/ad 50
27.10.1927 Der Schweizer Bundesrat lehnt die Verlegung des Anschlussbahnhofes von Buchs nach Sargans sowie die Realisierung einer Eisenbahnlinie von Schaan über das liechtensteinische Oberland nach Sargans ab LI LA SF 02/1927/4709